Arbeit und Leben nachhaltig gestalten

Veränderung ist ein Weg

Leben und Arbeit sind für die meisten Menschen untrennbar miteinander verknüpft. Wir verbringen mehrheitlich mehr Zeit auf der Arbeit als im Privatleben. Diese Zeit bestmöglich zu gestalten, sollte einen großen Stellenwert einnehmen, schließlich ist Arbeitszeit Lebenszeit, selbst wenn existenzielle Notwendigkeiten, wie die Rechnungen zahlen zu können, für die Mehrheit im Mittelpunkt stehen. Produktiv sein, seinen Beitrag zu leisten, gibt vielen auch ein gutes Gefühl und sichert gesellschaftliche Teilhabe. Produktivität definiert jeder Mensch für sich aber anders.

Eine Mutter, die mehrere Kinder großgezogen hat und noch einen ganzen Haushalt nebenher schmeißt, arbeitet faktisch mehr und härter als ein durchschnittlicher Büroangestellter und geht währenddessen im Grunde gleich mehreren Jobs nach. Gesellschaftlich wird das immer noch viel zu wenig gewürdigt.

Viele Ehrenamtlichen leisten in vielen Fällen ebenso viel wie die hauptamtlich Beschäftigten, ohne eine entsprechende Vergütung dafür zu erhalten, und das über viele Jahre oder sogar Jahrzehnte. Manch eine gemeinnützige Organisation würde überhaupt nicht, oder zumindest nicht mehr in der gewünschten Form, arbeiten können, ohne die ehrenamtlich Aktiven. In der öffentlichen Wahrnehmung nimmt das kaum einen Stellenwert ein.

Ohne freischaffende Künstler, insbesondere in der Kleinkunstszene, würde unsere Gesellschaft kulturell verarmen. Diese Menschen haben sich oft ganz bewusst für dieses Leben entschieden, im Wissen, dass sie davon sehr wahrscheinlich niemals „reich“ werden. Viele halten sich deshalb nebenher mit Brot-und-Butter-Jobs über Wasser, um ihrer wahren Leidenschaft nachgehen zu können. Produktiv sind alle diese Menschen.

Die größte Entscheidung deines Lebens liegt darin,
dass du dein Leben ändern kannst,
indem du deine Geisteshaltung änderst.

Albert Schweitzer

Es gibt unterschiedliche Motive fürs Arbeiten

Antriebe oder Motive fürs Arbeiten gibt es viele und von Mensch zu Mensch können diese durchaus unterschiedlich sein. Grundsätzlich wird bei der Motivation zwischen intrinsischer und extrinsischer unterschieden; gemeint ist, dass für unseren Antrieb sowohl innere und äußere Faktoren eine Rolle spielen, man spricht hierbei auch von „Motivatoren“.

Geld wird grundsätzlich als extrinsischer Motivator angesehen. Menschen uneigennützig helfen zu wollen, in der Regel als intrinsischer. Die Trennschärfe ist aber nicht immer 100-prozentig gegeben. Ein plastischer Chirurg oder Chirurgin kann durchaus Menschen helfen wollen, aber damit auch gutes Geld verdienen.

Selbst das Motiv, sich mit seiner Arbeit verwirklichen zu wollen, was äußerst intrinsisch klingt, kann hinterfragt werden. Unser Innenleben entsteht, samt ethischen Überzeugungen, nicht ohne äußeres Zutun. Unser Umfeld, unsere Sozialisation, unsere Erfahrungen – alles auf unserem Lebensweg – prägt uns. So gesehen, ist unser Innenleben ein Resultat äußerer Einflüsse und Faktoren, allerdings ein sehr komplexes und vielschichtiges.

Wenn also Geldverdienen für einen Menschen ein elementarer Teil seiner Erziehung, seiner Sozialisierung und seiner Definition von persönlichem Erfolg war, lässt sich dann noch mit Sicherheit sagen, ob es bei diesem Menschen ein extrinsischer oder intrinsischer Motivator ist?


Einfach ausgedrückt


Den Blickwinkel verändern

Wer den Gegner kennt und sich selbst, wird in hundert Schlachten nicht in Not geraten.≪ So steht es in Sunzis berühmten Buch, „Die Kunst des Krieges“, aus dem Jahr 500 v. Chr. Das Arbeitsleben gleich mit „Krieg“ auf eine Stufe zu stellen, ist aber vielleicht des Guten zu viel. Der wahre Gegner beim Versuch der Veränderung sind wir zudem letztlich wir selber – und oft erkennen wir das lange nicht. So betrachtet, ist an Suzis Aussage vielleicht doch etwas dran.

Veränderung ist von vielen Sorgen und Ängsten begleitet. Es ist wie der Aufbruch in ein unbekanntes Land, ohne zu wissen, wie lange die Reise dauern wird und ob am Ende wirklich eine Verbesserung steht. Psychologisch halten wir aus diesem Grunde lieber an dem Altbekannten fest. Und letztlich erscheint eine ganz furchtbare Struktur oft besser als gar keine.

Bevor sich etwas ändern kann, ist es deshalb unerlässlich, auch selbst eine Portion des Wandelns bei sich zuzulassen – oder zumindest einmal den Perspektivwechsel zu wagen. Wer immer alles aus dem Blickwinkel des möglichen Risikos, der Gefahren und der befürchteten Anstrengung sieht, wird vermutlich nie einen Schritt nach vorn wagen, aber selbst die längste Reise beginn mit dem besagten ersten Schritt.

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